Freitag, 6. März 2015

Kennt ihr das auch?

Man sitzt auf dem Sofa und schaut aus dem Fenster. In einem drin ist der Drang was zu verändern, etwas zu beginnen, etwas wieder aufzunehmen, raus zu gehen und zu leben. Man denkt an die Vergangenheit und zählt die Stunden und Tage, die man mit Nichtstun verbracht hat. Mit Nichtstun, während man nichts mehr tun wollte, als etwas tun. Aber irgendetwas hat einen zurückgehalten, gelähmt. Und so hat man höchstens in Gedanken gelebt.

Dann sieht man aus dem Fenster, spürt die kühle Luft und man bemerkt, dass es schon wieder Herbst wird. Man sieht auf die Uhr und es ist schon wieder so spät. Der Tag ist vergangen, ohne dass man die Energie aus sich herausgelassen, sie umgesetzt hat. Man schaut in den Kalender und es ist schon wieder Freitag. Man sieht in den Spiegel und man ist kein Kind mehr. Man zählt die ersten grauen Haare. Und nimmt sich vor, am nächsten Tag anzufangen. Endlich zu leben. Die wertvolle Lebenszeit, die man bisher verstreichen lies, die nie wieder kommt, die verloren ist, nachzuholen. Endlich wert zu schätzen.

Und dann macht man am nächsten Tag die Augen auf und denkt sich: Nicht heute, heute schaffe ich es nicht. Heute bin ich zu träge. Ich brauche noch einen Tag. Aber morgen, morgen fange ich damit an. Dieser eine Tag, hin oder her.

Und dann ist wieder Abend, Ende der Woche, der nächste Monat, zwei Jahre später ...

(Zitat)