Dienstag, 12. Januar 2016

Gummienten

1992 ging ein Container auf dem Weg von China in die Vereinigten Staaten über Bord eines Schiffes. Dadurch wurden 29.000 Gummienten im Pazifik freigesetzt.

10 Monate später wurden die ersten Gummienten in Alaska an Land gespült. Seitdem sind Enten in Hawaii, Südamerika, Australien und sogar an der Arktis entdeckt worden.

Aber 2.000 der Enten wurden im Nordpazifik-Wirbel gefangen. Einem Strudel aus Meeresströmungen, die sich zwischen Japan, Alaska, der pazifischen Nordwestküste der USA und der Aleuten bewegen. Gegenstände, die in diesem Wirbel gefangen werden, sind normalerweise dazu verdammt, immer wieder den gleichen Weg zurück zu legen und immer in denselben Wässern zu kreisen.

Aber es gibt Ausnahmen.

Der Weg kann durch eine Wetteränderung, zum Beispiel einem Sturm oder einer zufälligen Begegnung mit einer Walfamilie, geändert werden.

20 Jahre nachdem die Gummienten auf See verloren gegangen sind, werden sie noch immer an den Stränden auf der ganzen Welt angetrieben. Und die Zahl der Enten in dem Wirbel hat abgenommen.

Das bedeutet also, dass man sich befreien kann: Auch wenn man jahrelang im Kreis geschwommen ist, ist es doch noch möglich, den Weg ans Ufer zu finden.

- aus Touch -